Die historische Aufnahme zeigt den Platz, den man 1877 nach Erzherzog Albrecht, dem "Sieger von Custozza", benannte. Der Feldmarschall, der 1848 den Schießbefehl gegen die Demonstranten [die ersten "Märzgefallenen") erteilt hate, 1866 die Südarmee gegen Italien führte und nach 1869 auf einen Revancekrieg gegen Preßen drängte, , stand auch Pate für den 1864-1869 ub due erhaltenen Reste der demolierten Augustinerbastei (die sog. "Albrechtsrampe") eingebauten "Albrechtsbrunnen" (links im Bild) und noch zu seinen Lebzeiten wurde ihm auf der Rampe ein (im Bild nicht mehr sichtbares) Reiterstandbild errichtet.

Auf dem Foto beobachten wir den 1874-1883 erfolgten Abbruch des riesigen Bürgerspitalszinshauses, das mit 220 Wohnungen das größte Mietzinshaus seiner Zeit darstellte. Dort wo sich noch bis 1833 das Geschäft des Klaviermachers Ferdinand Mayer befindet, wird sich ab 1884 der von Karl König erbaute "Philipphof" erheben. Die Baulücke rechts daneben ist die entstehende Tegetthoffstraße (benannt nach Albrechts Kriegskammeraden, dem "Sieger von Lissa"), die den Albrechtsplatz mit dem Neuen Markt verbinden wird. Das heutige Foto lässt uns direkt zum Hotel Europa durchblicken, damals noch Gasthaus "Blauer Hirsch", ab 1896 dann Standort des Hotels "Meißl und Schadn". In dessen Speisesaal wird am 21. Oktober 1916 Ministerpräsident Graf Stürgkh, der seit Ausbruch des ersten Weltkriegs ohne Parlament regiert, vom Sozialdemokraten Friedrich Adler erschossen. Das Todesurteil gegen Adler wird allerdings nicht mehr vollstreckt: 1918 wird die Republik ausgerufen. 1919 der (mitllerweile in kaiserlichen Familienbesitz gelangte) Philipphof and den Kriegsgeschädigtenfonds übertragen, und 1920 wird der Platz selbst in "Revolutionsplatz" umbenannt.

Erst nach dem Ende der Republik 1934 erhält er seinen heutigen Namen "Albertinaplatz" - nach der berühmten grafischen Sammlung Alberts von Sachsen-Teschen im Palais Taraouca, das sich auf Erzherzog Albrecht vererbt hatte. Der Name bleibt somit gleichsam in der Familie, und auch die Habsburger erhalten 1936 den Philipphof zurück - bis zur neuerlichen Enteignung 1938, diesmal durch die Nationalsozialisten, auf deren Einmarsch wenig später der neue Krieg folgt. Am 12. März 1945 wird fast das gesammte Arsenal in einem katastrpphalem Bombenangriff zerstört; der Philiphof begräbt an die 300 Tote unter seinen Trümmern. Seit 1988 befindet sich an seinem ehemaligen Standort Alfred Hrdlickas "Mahnmal gegen Krieg und Faschismus". In den ganz links stehenden "Stein der Republik" ist der Text der Unabhängigkeitserklärung vom 27. April gemeißelt.